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Pflegezimmer bei Sommerhitze: So schützen Sie pflegebedürftige Angehörige

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Wenn draußen die Temperaturen steigen, wird es im Pflegealltag schnell kritisch – vor allem für bettlägerige oder pflegebedürftige Menschen.

Hitze belastet den Kreislauf, mindert das Wohlbefinden und kann bei unzureichender Vorsorge sogar lebensbedrohlich werden. Wer zuhause Angehörige pflegt, sollte frühzeitig Maßnahmen ergreifen – insbesondere im Pflegezimmer.

Raumklima regulieren – früh am Tag lüften, dann abdunkeln

Das Pflegezimmer sollte morgens in den frühen Stunden gründlich gelüftet werden. Anschließend ist es ratsam, Fenster zu schließen und mit Vorhängen, Jalousien oder Rollläden abzudunkeln. Ziel ist es, die Hitze erst gar nicht ins Zimmer zu lassen. Ideal ist eine Raumtemperatur zwischen 21 und 24 Grad Celsius. Um das zu halten, können Ventilatoren helfen – sie sollten jedoch nie direkt auf den Pflegebedürftigen gerichtet sein.

Luftreiniger mit Kühlfunktion oder kleine mobile Klimageräte sind ebenfalls eine Option. Wichtig ist hierbei ein leiser Betrieb, um den Schlaf nicht zu stören. Wer auf elektrische Kühlung setzt, sollte auf regelmäßige Wartung achten, um Keimbildung zu vermeiden.

Das Pflegebett: Materialien, Lagerung und Wechselrhythmus

Ein Pflegebett speichert Wärme, vor allem bei Kunstfaserbezügen oder Matratzen mit Kunststoffauflagen. Baumwoll-Bettwäsche sowie saugfähige Moltonauflagen sind atmungsaktiv und angenehmer bei hohen Temperaturen. Auch spezielle Sommerdecken aus Leinen oder Mikrofaser reduzieren Hitzestau.

Pflegebedürftige Personen sollten – sofern möglich – häufiger umgelagert werden. Das beugt nicht nur Druckstellen vor, sondern sorgt auch für eine bessere Luftzirkulation. Besonders in warmen Nächten kann das Schlafen bei erhöhtem Oberkörper den Kreislauf entlasten und das Atmen erleichtern.

Flüssigkeitszufuhr und Ernährung anpassen

Viele ältere Menschen verspüren weniger Durst. Daher ist es umso wichtiger, regelmäßig Getränke anzubieten – idealerweise Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte. Eine kleine Karaffe am Bett oder Getränke in Griffnähe können die Flüssigkeitsaufnahme erleichtern. Eiswürfel oder kühlende Tücher im Nacken sind ebenfalls wohltuend.

Auch die Ernährung sollte im Sommer angepasst werden: leichte, wasserhaltige Speisen wie Gurken, Melone oder Joghurt sind gut verträglich. Auf üppige, heiße Mahlzeiten sollte eher verzichtet werden.

Auf Alarmsignale achten

Pflegende sollten bei extremer Hitze aufmerksam sein: Trockene Schleimhäute, Verwirrtheit oder ein Abfall des Blutdrucks können auf eine drohende Dehydration hinweisen. Dann gilt es, sofort zu reagieren – im Zweifel mit ärztlicher Rücksprache.

Mit Voraussicht durch die heißen Tage

Ein gut vorbereitetes Pflegezimmer ist mehr als nur angenehm – es schützt Gesundheit und Wohlbefinden. Wer die richtigen Vorkehrungen trifft, schafft auch in den Sommermonaten ein sicheres und behagliches Umfeld für pflegebedürftige Menschen.