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Gesundheitsrisiko Stubenfliege: Was ältere Menschen beachten sollten

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Sie wirken harmlos – doch Stubenfliegen können für ältere Menschen ein unterschätztes Gesundheitsrisiko darstellen. Gerade in Haushalten mit vulnerablen Bewohnern steigt durch Fliegenbefall das Infektionsrisiko erheblich. Dabei geht es nicht nur um Ekel oder Unruhe: Die Tiere übertragen Keime, Bakterien und sogar Krankheitserreger. Welche Risiken bestehen – und was man im Alltag tun kann, um sich zu schützen.

Stubenfliegen sind sogenannte mechanische Überträger. Sie selbst erkranken nicht, können aber gefährliche Mikroorganismen auf ihrem Körper und an ihren Beinen mit sich führen. Die Fliegen setzen sich auf Abfall, Kot, verrottende Lebensmittel – und anschließend auf Frühstücksteller, Trinkgläser oder offene Wunden. Zu den typischen Erregern zählen:

  • Salmonellen
  • Escherichia coli (E. coli)
  • Campylobacter
  • Wurmeier und Protozoen

Gerade bei älteren oder immungeschwächten Menschen kann eine solche Infektion schwer verlaufen – mit langwierigen Magen-Darm-Problemen, Kreislaufschwäche oder sogar Krankenhausaufenthalten.

Besonders gefährdet: Küche, Schlafzimmer, Pflegebereich

Fliegen lieben warme, feuchte Räume mit Lebensmittelresten. In Haushalten mit älteren Menschen entstehen schnell kritische Situationen:

  • Pflegebedürftige Menschen können nicht immer selbst Hygiene einhalten – z. B. bei Inkontinenz oder eingeschränkter Mobilität.
  • In Schlafräumen, die selten gelüftet werden, können Fliegen unbemerkt bleiben und sich vermehren.
  • Küchenbereiche, in denen Müll nicht sofort entsorgt oder Essensreste offen stehen bleiben, sind für Fliegen besonders attraktiv.

Vorbeugen ist besser als Bekämpfen

Die gute Nachricht: Mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich reduzieren.

1. Hygiene und Sauberkeit:

  • Essensreste sofort entsorgen
  • Müll täglich entfernen und Behälter gut verschließen
  • Geschirr zügig spülen
  • Oberflächen regelmäßig reinigen

2. Lüften und lüftungsgeschützte Fenster:

  • Fenster mit Fliegengittern ausstatten
  • Nur kurz stoßlüften, statt stundenlang die Terrassentür offenstehen zu lassen

3. Lebensmittel geschützt lagern:

  • Abdecken, in Behältern verschließen
  • Obstschalen nicht offen stehen lassen

4. Fliegen direkt bekämpfen:

  • Fliegenklatsche, UV-Lichtfallen oder leise elektrische Insektenvernichter einsetzen
  • Klebefallen bei starker Plage hilfreich, aber regelmäßig erneuern
  • In sensiblen Bereichen auf chemische Insektizide verzichten, da sie Atemwege reizen können

Angehörige in der Verantwortung

In Haushalten mit älteren oder pflegebedürftigen Menschen kommt der Familie oder dem Pflegepersonal eine besondere Rolle zu. Regelmäßige Kontrollgänge, kleine Putzroutinen und bewusste Lebensmittellagerung sind entscheidend. Oft hilft es, die Küche und das Bad gemeinsam mit der betroffenen Person zu begehen und auf versteckte Risikostellen hinzuweisen – z. B. feuchte Lappen, offene Marmeladengläser oder vergessene Obstreste.

Fazit

Stubenfliegen sind mehr als nur eine Belästigung – sie können ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko darstellen, besonders für ältere oder geschwächte Menschen. Wer frühzeitig vorbeugt, schützt sich und seine Angehörigen. Denn in einem hygienischen, gut organisierten Haushalt haben Krankheitserreger – und Fliegen – deutlich schlechtere Karten.