Rollatoren sind längst nicht mehr nur Hilfsmittel für den Außenbereich. Gerade in der häuslichen Umgebung – mit engen Türen, Teppichkanten oder wenig Platz in Küche und Bad – braucht es spezielle Modelle, die wendig, leicht und besonders schmal sind. Wohnraumrollatoren, auch Indoor-Rollatoren genannt, bieten hier eine sinnvolle Lösung. Doch wie breit darf so ein Rollator maximal sein, damit er durch Standardtüren passt? Welche Modelle gelten als empfehlenswert? Und was übernimmt die Krankenkasse?
Die schmalsten Wohnraumrollatoren messen etwa 51 bis 55 Zentimeter in der Gesamtbreite – das reicht in der Regel aus, um problemlos durch Zimmertüren mit einer lichten Weite von mindestens 60 Zentimetern zu kommen. Zum Vergleich: Standardrollatoren für den Außenbereich sind meist rund 60 bis 66 Zentimeter breit und damit zu sperrig für manche Wohnung.
Der schmalste derzeit auf dem Markt erhältliche Wohnraumrollator ist das Modell Let’s Dream des schwedischen Herstellers TrustCare mit lediglich 55 cm Breite. Auch das Modell Server Indoor von Rehasense (ca. 54 cm) zählt zu den kompaktesten Varianten. Viele dieser Rollatoren lassen sich zudem zusammenklappen oder flach zusammenstellen, sodass sie platzsparend verstaut werden können.
Welcher Wohnraumrollator ist empfehlenswert?
Empfehlenswerte Wohnraumrollatoren zeichnen sich durch drei Hauptmerkmale aus: geringe Breite, hohe Wendigkeit und gute Ausstattung für den Innenbereich. Praktisch sind integrierte Tabletts oder Netze, die den Transport von Geschirr, Medikamenten oder Zeitungen erleichtern. Auch eine durchgehende Schiebegriffeinheit – statt zweier Einhandgriffe – erleichtert die Führung in beengten Räumen. Zu den beliebtesten Modellen zählen:
- Let’s Go Indoor von TrustCare: ca. 54 cm breit, besonders leicht, mit Tablett und Stoffkorb.
- Server Indoor von Rehasense: flach klappbar, gepolsterte Handgriffe, Einhandbremse.
- Topro Hestia: bietet mit integrierter Aufstehfunktion und Bremshilfe eine gute Lösung für Nutzer mit Mobilitätseinschränkungen.
Alle drei Modelle sind speziell für glatte Böden wie Parkett, Laminat oder Fliesen konzipiert. Für den Teppicheinsatz sollten größere Rollen bevorzugt werden.
Was zahlt die Krankenkasse?
Grundsätzlich gilt: Rollatoren – auch für den Innenbereich – sind Hilfsmittel und können ärztlich verordnet werden. Voraussetzung ist eine medizinische Notwendigkeit, etwa bei eingeschränkter Mobilität oder erhöhtem Sturzrisiko. Die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse erfolgt über eine Hilfsmittelnummer im Verzeichnis des GKV-Spitzenverbandes.
Für Indoor-Rollatoren ist die Auswahl im Hilfsmittelverzeichnis jedoch begrenzt. Während Standardmodelle mit vier Rädern in der Regel vollständig übernommen werden, sind Indoor-Rollatoren wie der „Let’s Go Indoor“ meist keine Kassenleistung, da sie als Komfortprodukt gelten. In diesen Fällen kann ein Eigenanteil oder eine komplette Selbstzahlung notwendig werden – je nach Anbieter zwischen 150 und 300 Euro. Es lohnt sich daher, vorab Rücksprache mit der Krankenkasse und dem behandelnden Arzt zu halten.